Mein Werkstatttagebuch:  

Der eigene Werkstattalltag läuft weiterhin nur mit größeren Einschränkungen. Ich werde daher auch weiterhin kein Vollzeit-Gewerbe anbieten. Das Kleingewerbe war von Anfang an ein reiner Nebenerwerb neben meiner eigentlichen beruflichen Tätigkeit vorgesehen. Der Werkstattneubau hatte zusätzliche Kapazitäten gebunden, so dass mein geplanter Weiterbetrieb daher zukünftig grundlegend neu strukturiert wird. Ich bitte daher um Verständnis, wenn ich bis auf weiteres nicht jeden Auftrag annehmen kann. 

Der seit Jahren verfolgte lose Verbund einzelner Kleingewerbe, rund um das Thema DDR-Fahrzeuge, ist leider weitgehend Geschichte. Der größte Teil der in unserem "IFA-Service" tätigen Werkstätten hat inzwischen aus Alters- oder gesundheitlichen Gründen den Betrieb eingestellt. So muss ich mir überlegen , wo mich zukünftig diese Reise noch hinführt und welchen Umfang von Restaurierungsarbeiten ich daher überhaupt noch neben meinen eigentlichen Sattlerarbeiten anbieten kann.

Es werden daher bis auf weiteres keine Vollrestaurierungen mehr angeboten und nur noch die angefangenen Projekte abgearbeitet. Ebenso sind die Bestände an Ersatzteilen weitgehend verkauft, sofern sie nicht in den verbliebenen Restarbeiten gebraucht werden.

In eigener Sache:

Die diesjährigen Ferien habe ich dafür nutzen können, die Enge meiner kleinen Sattlerwerkstatt zu beseitigen. Das Arbeiten in dem bisherigen Kellerraum war von Anfang an nur Provisorium und so konnte so nun endlich räumlich etwas vergrößert werden. 

 

  

Der Abschleppwagen hat inzwischen seinen Motor wieder. Durch die etwas verlängerten Bauarbeiten auf dem Hof war der Zugang zur Werkstatt über Wochen nur noch zu Fuß möglich. Gut, man hätte den Motor auch herüber tragen können, aber in meinem Alter ist das nichts mehr für meinen Rücken. Da andere Arbeiten aber derzeit viel wichtiger sind, kann leider nur noch wenig dort weiter gearbeitet werden.

    

Kurzfristig musste mein HP-300 Anhänger zur Nachprüfung vorgestellt werden. Der Prüfer bemängelte ein leichtes Kratzgeräusch im Radlager. Vergrößertes Lagerspiel war hingegen nicht feststellbar. Da sich Lagerschäden meist vorher mit schleifenden oder kratzenden Geräuschen bemerkbar machen, wurden innere und äußere Wälzlager neu gegen die gekapselte Produkte eines namhaften deutschen Hersteller gewechselt. Die Kugeln der alten Lager waren oberflächlich etwas korrodiert, was auf einen Wassereintritt ins Lager deutete. Durch die Verwendung gekapselter Lager dürfte das Thema somit erlegt sein.

Der Motor des Abschleppwagens ist nun wieder zusammen. Der Zylinderkopf muss noch mit neuen Lagern und neuer Pumpe fertiggestellt werden, dann ist es wieder Zeit für den Einbau im Abschleppwagen. Mein Ziel ist Anfang April, wo das Saison-Kennzeichen wieder beginnt.


 

Die ersten Fotos von meinem "neuen" alten Motor der sich derzeit zur gründlichen Überholung bei meinem Schwager befindet. Der Block konnte nach mehrtägigen Eintauchen in Maschinen-Entkalker von dem ganzen Kesselstein befreit werden, der auch ein wenig die Ursache für die ständigen Überhitzungen war. Die regenerierte Kurbelwelle erhielt dabei gleich wieder einen Schwingungsdämpfer, der mir leider während einer Fahrt durch Abriss der Vulkanisierung abhanden ging.

Stand 01.01.2020

Mit dem neuen Jahr wird es im internen Ablauf ein paar grundlegende Änderungen geben. Die Restaurationsarbeiten werden dazu derzeit vollkommen umstrukturiert. Ziel ist es jedoch die Bautätigkeit so schnell wie möglich abschließen zu können um dann wieder mehr Zeit für die gewerblichen Tätigkeiten zu haben.

Stand 23.12.2019

Inzwischen wird der neue Zylinderkopf für den Barkas B1000-3TB grundlegend überholt. Er entsteht aus einem Zylinderkopf eines Wartburg 353 und ist bis auf die Wasserpumpe fast baugleich. Ich hatte noch einen Wartburgmotor zur Verfügung, der zahlreiche Teile jetzt für den Neuaufbau spendete. Leider blieb er von den Krankheiten des ehemaligen DKW-Urgesteins nicht verschont. Das hieß in dem Fall auch ein Kurbelwellenlager ebenfalls mit Geräuschen und Kühlwasserpumpe auch sehr schwergängig. 

     


Die Demontage der Welle der Wasserpumpe war somit wie fast immer nur mit Hilfe von einem Propanbrenner möglich. Das Pumpenrad ist einfach nicht im Guten von der Welle zu bekommen. Hier muss es beim Abziehen zerstört werden. In den Lagern dann wie zu erwarten Rost und Gammel. Die Wasserpumpe ist konstruktionsbedingt meist undicht und durch die zugesetzten Abläufe steht Kühlwasser in den Lagern und rund um die Welle. Dementsprechend sahen die Wellen auch dann aus. Der jetzt komplett leere Wartburg-Kopf geht jetzt zum Planschleifen und ich habe ein wenig Zeit für die Feiertage.


Stand 30.11.2019

Inzwischen wurde der Motor des B1000-3TB komplett in seine Einzelteile zerlegt und vermessen. Dabei sind zahlreiche gravierende Schäden zu Tage getreten. Am Kolbenhemd und im Zylinderkopf vom Zylinder 1 fanden sind zahlreiche Einschlagspuren. Die Suche nach dem Verursacher dauerte ein wenig länger, da auf erster Sicht keine Teile im Motor fehlten. Erst die Untersuchung der Lager der Kurbelwelle mit meinem Endoskop zeigte die Schadensursache. Der Käfig eines Rollenlagers hatte sich zerlegt und dessen Teile hatte sich dann über den gesamten Motor verteilt. Als Ersatz ist eine regenerierte Vollwangen-Kurbelwelle eingetroffen. 

 

Die nächste Zeit wird auch noch der beschädigte Zylinderkopf demontiert, da die Lager der Welle der Kühlwasserpumpe auch schon schwerer laufen. Ein Kopf aus einem Wartburg 353 wird dann mit den Teilen aus dem Barkas  neu aufgebaut.

Stand 20.10.2019

    

Die Demontage des Motors brachte daher für mich keine beruhigenden Erkenntnisse mit. Neben den üblichen Kolbenklemmer an Zylinder 2 hat auch der Zylinder 1 irgendetwas kleines Metallisches zu sich genommen und dabei des Kolbenhemd durch einen Einschlag zerstört. Übeltäter war hier offensichtlich das jetzt ziemlich schwergängige Rollenlager der Kurbelwelle zwischen Zylinder Eins und Zwei. Da bewahrheitet sich wieder der typische Werkstattspruch: "Oh, dass wird aber teuer!" Die eingehende Vermessung des Motorblockes zeigte aber noch genug Fleisch in den Zylinderlaufbahnen zur weiteren Bearbeitung. Getauscht wird hierbei auch noch das verschlissene Schwungrad des Motors, da sich hier zahlreiche Hitzerisse und thermische Anlauffarben gebildet haben.