Grundlegene Sanierung eines Barkas B1000 Abschleppwagens Bauart Schöps 2007 - 2010

 

Der Abschleppwagen wurde 1976 als normales zweiachsige B1000-Pritschenfahrzeug beim VEB Barkas-Werke Hainichen gebaut. 1988 wurde das Fahrzeug dann im Kundenauftrag bei dem Fahrzeugbau Wolfgang Schöps in Dresden-Friedrichstadt mit Teilen eines weiteren B1000-Rahmens zu einem Abschleppfahrzeug verlängert. Dort erhielt er nach Fertigstellung von der KTA-Dresden eine neue Fahrgestellnummer im Rahmen einer heute vergleichbaren Einzelabnahme. Danach müste das Fahrzeug bei einem Abschleppdienst oder einer Werkstatt im Dresdener Raum im Einsatz gewesen sein. (Hierzu werden noch Hinweise gesucht)
Nach der Wende wurde das Fahrzeug im Jahr 2003 durch einen kleinen Fahrzeughandel in Dippoldiswalde verkauft und gelangte später in die Hände des bekannten ehemaligen DDR-Motorsportler Frieder Rädlein. Dort wurde er mit Werkstattkennzeichen als Transportfahrzeug für die Motorsportaktivitäten verwendet ohne jedoch eine dauerhafte Zulassung des Fahrzeuges zu benutzen. 
Inzwischen ist das Fahrzeug wieder als regulärer Lkw zugelassen. Nach langen Nachforschungen konnte der Kfz-Brief wieder ausfindig gemacht werden. Somit brauchte nicht mehr die technischen Nachweisen und Berechnungen aus dem Umbau im Jahre 1988 vorweisen. Nachteil ist jedoch, dass die "erste Inverkehrbringung" durch die damalige Ausgabe einer neuen KTA-Nummer jetzt nun amtlich auf 1988 festgelegt ist, was eine Zulassung auf das H-Kennzeichen vorerst unmöglich machte. Eine bittere Pille die ich schlucken musste, da es derzeit unmöglich ist, die Identität des Fahrzeuges vor dem Umbau bei Schöps nachzuweisen. Die Praxis Fahrzeuge in der DDR nach größeren Umbauten oder Generalreperaturen mit neunen Fahrgestellnummern zuzulassen, wirkt sich hier eindeutig negativ aus.

Die bisherigen Arbeiten im Einzelnen:

  • "zeitgenössische" Erneuerung der beider Fußböden in dem Fahrerhaus (Fremdleistung)
  • Erneuerung hinterer Radkasten auf der Beifahrerseite und Batterieträger
  • Lackierung des Fahrerhauses nach den vorgefundenen Lackproben im Zustand ca. 1980-89        
  • Sandstrahlen der Fahrzeugwanne (Fremdleistung Wittenberge)
  • Farbgebung der Fahrzeugwanne und Rahmen
  • Überarbeitung der Fahrzeugelektrik
  • Erneuerung der Räder auf 14" Mefro-Felgen, einschließlich Eintragung per Gutachten
  • Beseitigung eines Unfallschadens an dem Wannenaufbau
  • Erneuerung und Umbau auf verstärkte 180er Kupplung ( Fremdleistung Barkasschmiede.de ) 
  • Konservierungsarbeiten am Fahrzeugrahmen
  • zusätzlicher handbedienter SPAL-Lüfter vor dem Kühler
  • Überholung der Fahrzeugwinde , Instandsetzung des ROBUR-Anlassermotors
  • Erneuerung der Innenausstattung und Sitze 
  • Ersatz der fehlenden Auffahrrampen durch geprüfte Alurampen
  • Umbau der Bremsanlage auf Zweikreisbremse mit Kuniferleitungen
  • Ersatz aller Achslager auf SKL
  • Überholung aller Bremszylinder (Standschäden)
  • Ersatz der Handbremsseile (Korrosion am Nachstellgewinde)                                 
Demnächst noch zu erledigen:
Ersatzbeschaffung Klappdach (Materialermüdung Alugewinde)
Ersatz Beifahrerfenster (Beschädigung an den Glaskanten)
Teillackierung Fahrerfenster (Korrosion unter Lackierung) 
Teilerneuerung Blechspitzen hinter Fahrertür (Korrosion)
Erneuerung Beschriftung (KIB Wittenberge)
Erneuerung aller wasserführender Schläuche und Kühler, Kühlflüssigkeit auf Glykolbasis, Kühlersanierung

Ziel 2019 Zulassung mit H-Kennzeichen

    


Das Fahrzeug läuft seit 2010 jetzt im Saisonbetrieb relativ stabil, jedoch sollen noch weiter Dinge verbessert werden. Auch das äußere Erscheinungsbild wird weiter nach und nach dem letzten DDR-Zustand angepasst. Dazu müssen jedoch teilweise nach die der Wende erfolgten Änderungen an dem Fahrzeug rückgängig gemacht werden. Die graue Lackierung der Fahrzeugwanne aus dem Jahr 2010 mit einem Wasserbasislack hatte allerdings in den letzten Jahren ein wenig gelitten, so das die Wanne später komplett demontiert, überarbeitet und neu lackiert werden soll. In diesem Zusammenhang wird auch wieder das ehemalige Werkzeugfach mit Deckel zwischen den Fahrspuren nachgebaut werden.